Milch Marker Index Fakten

Der Milch Marker Index (MMI) vom Oktober 2024 hat einen Stand von 121. Die Berechnung wird jedes Jahr an die von der Europäischen Kommission neu veröffentlichten Daten des Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB) angepasst. Mit der Veröffentlichung des aktuellen MMI am 15. Januar 2025 erfolgte die Umstellung von der bisherigen Berechnung auf Basis der INLB-Daten von 2021 auf 2022. Die Milcherzeugungskosten waren im Jahr 2022 um 6,83 Cent höher als im Jahr 2021 und betrugen 55,21 Cent pro Kilogramm. Dadurch stieg der MMI von 106 auf 120.

Auf dieser Basis wurde auch die Hochrechnung der Milcherzeugungskosten für das Jahr 2023 und die folgenden Berichtsmonate aktualisiert. Im Vergleich zum Juli 2024 sind die Milcherzeugungskosten nur geringfügig um 0,23 Cent pro Kilogramm gestiegen. Die Milchauszahlungspreise lagen im Oktober um 4,58 Cent höher als im Juli 2024. Dadurch verringerte sich die Kostenunterdeckung von 16 auf 8 Prozent. Von Juli bis Oktober 2024 sanken die Energiekosten, aber auch die Rindererlöse der Betriebe.

Der Anstieg des Milchauszahlungspreises war in der Region Nord mit einem Plus von 5,72 auf 51,32 Cent pro Kilogramm am stärksten. In der Region Ost lag der Milchpreis sogar bei 51,58 Cent. Schlusslicht war im Oktober 2024 die Region Süd mit 50,01 Cent. Während die Milcherzeugungskosten in den Regionen Nord und Ost in den letzten Monaten leicht zurückgingen, stiegen sie in der Region Süd um fast einen Cent an. Mit Milcherzeugungskosten von 62,50 Cent und einer Unterdeckung 20 Prozent steht diese Region deutlich schlechter da. In der Region Ost beträgt die Unterdeckung 4 Prozent, in der Region Nord sind die Kosten gedeckt (+2 Prozent).

Kurz notiert

Gutachtenerstellung beauftragt

Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) wurde von der MEG Milch Board w. V. mit der Erstellung des Gutachtens sowie der Berechnung des MMI beauftragt.

Weitere Wissenschaftler haben sich an dem Projekt beteiligt. Die zutreffende Systematik und Methodik der Kostenberechnungen ist von unabhängiger Expertenseite zustimmend kommentiert worden. 


Auf einen Klick

Ausführliche Informationen dazu auch im aktuellen Gutachten, welches Sie hier als  PDF Dokument laden können.

Das Erstgutachten aus dem Jahr 2013 kann in der Göttinger Geschäftsstelle angefragt werden.

Karte Erzeugungskosten

Milch Marker Index MMI

Berechnungsstand: Oktober 2024 / Veröffentlichung: 15.01.2025

Quelle: Trendberechnung BAL auf Basis von Daten Destatis und INLB
 

* Stichmonate vorläufiger Trend, alle Angaben ohne MwSt., ab 2022 Hochrechnung auf Basis INLB 2021 (vorläufig) und Destatis, zuvor Berechnungsbasis INLB 2010 bis 2020.

** alle Milchpreise bei 4,0 % Fett u. 3,4 % Eiweiß, Quellen: Preise für angelieferte Rohmilch und Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch. In: Statistisches Jahrbuch und Statistische Monatsberichte BMEL, verschiedene Jahrgänge, www.bmelv-statistik.de, Hrsg. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Preis-Kosten-Ratio (Unterdeckung)

Berechnungsstand: Oktober 2024 / Veröffentlichung: 15.01.2025

 

Quelle Grafiken und Tabellen:
Trendberechnung BAL auf Basis von Daten Destatis und INLB


 

MILCH & MARKT

„Im letzten Jahr haben sich viele Milcherzeugerinnen und -erzeuger verwundert die Augen gerieben wegen der geringen Kostensteigerungen und der vermeintlich guten Situation auf den Betrieben,“ berichtet der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz. Mit den aktuellen INLB-Daten die die EU mehr als vier Monate später als üblich veröffentlicht hat, wird sichtbar, was wir alle schon wussten: Von der massiven Kostensteigerung von 2021 auf 2022 waren auch wir Bäuerinnen und Bauern stark betroffen. Diese haben natürlich auch unsere Produktionskosten beeinflusst.“

In der Vergangenheit hat es laut Lenz keine vergleichbare Konstellation gegeben, so dass erst jetzt das ganze Ausmaß dieser Ausnahmesituation sichtbar wird. „Es ist also nicht weiter verwunderlich,“ so Lenz weiter, „dass die Kuhzahlen in den Betrieben gesunken sind und das Jahr 2024 mit 3,3 Prozent Rückgang den bisherigen Spitzenwert eingenommen hat. Auch die Zahl der Betriebsaufgaben spricht eine deutliche Sprache. Erstmals gibt es weniger als 50.000 Milchviehbetriebe.“

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