Milch Marker Index Fakten

Der Milch Marker Index ist von Juli bis Oktober 2020 um einen Punkt auf den Stand von 113 gesunken. Über nun zehn Monate hinweg halten sich die Milcherzeugungskosten bei geringen saisonalen Schwankungen auf einem Niveau zwischen 46 und 47 Cent. Dagegen hat der Milchauszahlungspreis auch zum vierten Quartal die 33 Cent-Marke nicht überschritten und liegt mit 32,64 Cent nur 1,40 Cent über dem Preis vom Juli. 30 Prozent der Milcherzeugungskosten konnten nicht gedeckt werden.
Die Milchviehbetriebe stehen an der wirtschaftlichen Existenzschwelle – denn nicht einmal über den Milchauszahlungspreis und Beihilfen für die Milcherzeugung (2,91 Cent) zusammen kann ein Durchschnitts-Milchviehbetrieb in Deutschland aktuell die reinen Kosten für die Betriebsmittel und den allgemeinen Betriebsaufwand bezahlen. Diese machten im Oktober 2020 insgesamt 37,47 Cent von den 46,69 Cent Milcherzeugungskosten aus.
Der in den Milcherzeugungskosten enthaltene Einkommensansatz für die Arbeitskosten des Familienbetriebes hat eine Höhe von 12,14 Cent und wurde auf einer Stundenbasis von 22,50 Euro inklusive Arbeitgeberanteil berechnet.
Der leichte Kostenrückgang seit Juli 2020 ist vor allem auf gesunkene Ausgaben für Energie zurückzuführen. Die Futterkosten verharren wegen der Trockenheit seit 2019 durchgehend bei rund 11 Cent pro Kilogramm auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2009.
Kurz notiert
Gutachtenerstellung beauftragt
Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) wurde von der MEG Milch Board w. V. mit der Erstellung des Gutachtens sowie der Berechnung des MMI beauftragt.
Weitere Wissenschaftler haben sich an dem Projekt beteiligt. Die zutreffende Systematik und Methodik der Kostenberechnungen ist von unabhängiger Expertenseite zustimmend kommentiert worden.
Auf einen Klick
Ausführliche Informationen dazu auch im aktuellen Gutachten, welches Sie hier als PDF Dokument laden können.
Das Erstgutachten aus dem Jahr 2013 kann in der Göttinger Geschäftsstelle angefragt werden.